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Klärchen klärt auf

Klärchen im Badezimmer

Hallo!

Ich heiße Klärchen. Und wenn man so heißt, hat man natürlich alles fest im Griff.

Ich wollte schon immer mal wissen, wohin das ganze Wasser vom Wäschewaschen, Zähneputzen, Duschen, Baden, einfach das ganze dreckige Wasser, fließt.

Seid Ihr auch neugierig?

Dann kommt mit auf eine Reise in die Unterwelt.

Klärchen im Kanal

Bahn frei. Klärchen auf dem Weg in die Unterwelt.

Da tauchte plötzlich ein Monster auf.

Nein, das war kein Monster. Höchstens ein Gummimonster. Es war ein Schlauchboot, und damit paddelte ein Mann durch den Kanal.

Meine Güte, das Gummiboot schaukelte wie ein Wackelpudding. "Alle Mann an Bord."

Klärchen mit dem Boot im Kanal

Ziemlich finster war es in der Unterwelt und unheimlich. Es roch nicht gerade nach Parfum.

Der Mann erklärte mir, warum er mit dem Boot durch den Kanal fuhr: "Wir untersuchen die Abwasserkanäle. Manchmal bleibt etwas stecken. Da setzt sich allerhand ab. Dreck und Schlamm können die Rohre zerfressen.""Wie kann denn Dreck etwas zerfressen?"

"Das scharfe Zeug. Die Haushaltsreiniger und Waschmittel. Das greift die Rohre an.

Klärchen am Hauptkanal

"Klärchen Volle Deckung. Flutwelle in Gelb."

Das schickt uns die Fabrik in der Industriestraße. Auch die entsorgen ihr Abwasser hier durch unseren Kanal." Und dazu kommt das ganze Wasser vom Wäschewaschen, Zähneputzen, Duschen, Baden, einfach das ganze dreckige Wasser. Und alles durch diesen Kanal. Ne Menge los hier unten.

Der Kanal wurde immer breiter. Aber wo floß das ganze dreckige Wasser hin?

"Das ist der Hauptkanal, und der fließt zum Hebewerk."

Klärchen beim Hebewerk

Plötzlich tauchte ein heller Schein am Ende des Kanals auf. "Endstation, wir sind im Klärwerk", schmetterte Nemo, so hieß der Mann, und steuerte auf eine kleine Treppe zu. "Zur Inspektion des Hebewerkes alle aussteigen!"

Als erstes zeigte er mir die Schnecke. "Eine Schnecke hier unten in diesem Dreckwasser?"

Vorsichtig schaute ich hin. Die Schnecke war gar keine echte Schnecke, sondern sah nur so aus. Sie war aus Metall und schraubte das ganze Abwasser nach oben ins Klärwerk.

Mit diesem eisernen Rechen wurden die größten Brocken aus der Brühe herausgeharkt. War ja klaro, die würden sonst die Rohre zum Klärwerk verstopfen.

Sandfang

Und dann zeigte mir Kapitän Nemo zwei große Becken.

"Das erste ist der Sandfang. Hier fließt das Wasser langsamer, damit der Sand und der Kies Zeit haben, sich am Boden abzusetzen. Und dann werden sie zusammengeschoben und mit einem riesigen Staubsauger herausgesaugt." Ein Staubsauger im Klärwerk? Das konnte ja heiter werden.

"Und dieser Abwasserteich?" "Das ist das Vorklärbecken. Hier muß das Wasser noch langsamer fließen, und dabei sinken der Klärschlamm und der restliche Sand auf den Boden.

"Damit ist die mechanische Reinigung des Abwassers abgeschlossen", sagte Kapitän Nemo und führte mich zum nächsten Becken. Hier wurde der restliche Schmutz herausgeholt.

Biologische Reinigung

Zwei Quirls, Marke gigantisch, wirbelten daneben das Wasser auf. Braune Brocken trieben durch die Brühe.

"Diese biologische Reinigung ist wichtig, denn wenn das Wasser später in die Flüsse geleitet wird, können einige dieser Stoffe zu einer Algenblüte führen. Dann sterben die Fische an Atemnot, weil sie nicht mehr genug Sauerstoff bekommen." Doch wie kam dieses Zeug ins Abwasser?

"Es ist in Wasch- und Putzmitteln, z.B. in Seife und Badeschaum enthalten."

"Wir blasen Luft hinein für unsere kleinen Helfer."

Klärchen mit dem Mikroskop

"Sie waschen das Wasser, fressen den Schmutz auf. Ziemlich fleißige Tierchen."

"Das sind Bakterien, Geißeltierchen, Wechseltierchen, Wimperntiere, Rädertierchen und Glockentierchen."

"Diese Tierchen kommen auch in den Seen und Flüssen vor", sagte Kapitän Nemo, "sie sorgen auch in der Natur für Sauberkeit."

Nachklärbecken

Im Nachklärbecken wurde das gereinigte Wasser von den kleinen gierigen Fressern getrennt. Sie hatten ihre Arbeit erledigt und einige durften zur Belohnung zurück in das Belebungsbecken.

"Und die anderen?"

"Die kommen mit dem Klärschlamm in den Faulturm", sagte Kapitän Nemo.

20 Tage beißen sie sich durch den Schlamm, und dann hat sich die Menge um ein Drittel verringert.

"Und was ist daraus entstanden?"

Die Minischlammfresser

"Wasser und Gas. Das ist sehr praktisch. Mit dem Gas können wir Elektrizität erzeugen. Und mit dem Schlamm kann man in der Landwirtschaft die Felder düngen."

"Und wenn die Rechen den groben Dreck herausgeharkt haben, der feine Schmutz entfernt wurde und die Minischlammfresser fleißig waren, ist dann das Wasser sauber?"

"Für uns schon.

Es ist allerdings kein Trinkwasser.

Es wird in den Fluß geleitet und die kleinen Tierchen, die dort leben, erledigen den Rest der Arbeit."

Klärchen beim Malen

Ich verabschiedete mich von Kapitän Nemo und machte mich auf den Weg nach Hause.
Die Reise in die Unterwelt hatte sich gelohnt.

Ich hatte gelernt, dass Wasser zum Wertvollsten gehört, was wir besitzen. Es ist genauso wichtig wie die Luft zum Atmen.

Ohne Wasser geht gar nichts.
Ohne Wasser vertrocknet die Natur und der Mensch.

BIS BALD EUER KLÄRCHEN

Mit freundlicher Genehmigung:

Herausgeber: DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
www.dwa.de

in Zusammenarbeit mit dem Abwasser-Zweckverband Pinneberg
25491 Hetlingen

Text: Michael Koglin, Hamburg
Illustration:Jürgen Marin, Kiebitzreihe

Bilder und Texte wurden auszugsweise der Broschüre "Klärchen klärt auf - Die Reise in die Unterwelt" entnommen.

Die vollständige Informationsbroschüre ist über die DWA zu beziehen.