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Regenwasser im Schmutzwasserkanal ist teuer und gefährlich!
Mehrkosten durch unsachgemäße Einleitungen
Entgegen der noch oft vorherrschenden Meinung, bereitet die Einleitung von sogenanntem Fremdwasser (Drainagen, Niederschlags-, Oberflächen-, Dach- und Verkehrsflächenwasser) in die öffentliche Schmutzwasserkanalisation mehr Probleme und Kosten als gedacht.
Ein Großteil der derzeitigen Kanalisation ist für Abwasser und einen rechnerischen Anteil aus Niederschlägen über öffentlichen Verkehrswegen geplant und errichtet worden. Durch die aktuellen klimatischen Änderungen mit stärkeren Regenereignissen haben sich die Berechnungsmodelle jedoch geändert und somit kommen diese Kanalisationsanlagen nun langsam an ihre Kapazitätsgrenzen.
Um die Gefahr von Überflutungen der Abwasserkanalisation so gering wie möglich zu halten, ist der Anschluss von jeglichen Oberflächenwässern (Regenwasser von Dachflächen und Vorplätzen) sowie Drainagen udgl. an den Schmutzwasserkanal untersagt. Diese Wässer sollen vordringlich auf eigenem Grund und Boden versickern bzw. in eigens geplante Regenwasserkanäle abgeleitet werden.
Wie der Name Abwasserkanalisation schon eindeutig festlegt, darf in diese nur Abwasser mit häuslicher und betrieblicher Herkunft eingeleitet werden.
„Wenn ich meine Regenwässer in den Schmutzwasserkanal einleite, verschiebt sich das eigene Problem der Überflutung in diesem Fall lediglich von mir zu meinem Nachbarn oder Unterlieger“ so Ing. Hansjörg Schenner vom RHV Hallstättersee.
Bereits seit Jahren werden vom RHV jährlich hohe Geldbeträge für die Abdichtung und Sanierung der Kanäle bereitgestellt, um den Fremdwasseranteil zu reduzieren. So konnte die Zulaufmenge an Abwasser auf der Kläranlage im langjährigen Mittel um rund 200.000 m³ jährlich reduziert werden. Dadurch konnte wieder etwas Spielraum für das eigentliche Abwasser erarbeitet werden.
„Dass sich diese Mengeneinsparung auch in den Betriebskosten von Pumpwerken und der Kläranlage wiederspiegelt ist wohl klar.“ so Schenner weiter.